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Der Übergang vom Babybrei zum gemeinsamen Familientisch

Zwei Kleinkinder sitzen am Familientisch und Essen
Der Übergang vom Babybrei zum gemeinsamen Familientisch

Ihr Kind stößt den gefüllten Löffel weg, obwohl es eigentlich hungrig sein müsste? Dann kann es sein, dass ihr Baby nicht mehr gefüttert werden möchte, sondern bereit ist, alleine zu essen. Manchmal reicht es den Kindern schon, ein paar Nudeln oder Kartoffelstücke mit den Fingern zu essen. Dann kann es sogar sein, dass der Löffel bzw. der Brei wieder für eine Weile akzeptiert wird. Auch ein eigener kindgerechter Löffel kann die Lage entspannen.

Fakt ist, der Brei wird langsam langweilig und das Baby interessiert sich nun immer mehr für das Essen auf dem Familientisch. Das, was das Geschwisterkind, Mama und Papa essen, das “richtige” Essen wird von Mal zu Mal spannender. Aber auch Kauen muss erstmal gelernt werden und Übung macht den Meister!

Beispiele zum Übergang von Brei zu fester Nahrung ab dem zweiten Lebensjahr

Hier sind einige Beispiele aufgeführt, welche Breimahlzeit Sie mit welchen Lebensmitteln am Familientisch ersetzen können: Beikostmahlzeit→ Familienkost

Frühstücksmilch aus der Flasche oder Brust
→ belegtes Brot oder Müsli, eine kleine Tasse Vollmilch, etwas frisches Obst

Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
→ ausgewogene Familienmahlzeit mit Kohlehydraten wie Kartoffeln, Nudeln oder Reis sowie einer Gemüsebeilage und Fleisch (2-3x Woche) oder Fisch (1 x pro Woche)

Getreide-Obstbrei
→ Naturjoghurt mit Obst, Reiswaffeln oder auch mal ein paar Kekse

Milch-Getreide-Brei
→ belegtes Brot evtl. mit Frischkäse oder magerem Schinken oder Käse, dazu Gemüsestreifen (Paprika, Kohlrabi, Karotten, Gurkenscheibchen), gerne mit Butter oder Margarine

Gemeinsame Mahlzeiten als Familienritual

Gemeinsame Mahlzeiten sollten ein festes Familienritual sein. Essen ist mehr als nur die reine Nahrungsaufnahme. Häufig kommt die ganze Familie nur zum Abendessen oder auch nur am Wochenende gemeinsam an den Tisch. Somit haben sich alle viel zu erzählen. Eine entspannte Atmosphäre am Familientisch sollte deshalb oberste Priorität haben. Ernste Themen und aufregende Diskussionen gehören nicht an den Familientisch. Der Familientisch ist ein Ort für gemeinsames Lachen, ein Miteinander, und gibt das Gefühl einer stabilen Verbundenheit.
Eine gemeinsame, warme Mahlzeit am Tag mit Papa/Mama sollte jeden Tag fest eingeplant werden.
Feste Essenszeiten helfen allen Mitgliedern der Familie, sich auf die gemeinsame Mahlzeit einzustellen. Ein netter Tischspruch kann das gemeinsame Mahl oder “Buffet” eröffnen.

Goldene Regeln für den gemeinsamen Familientisch

Feste Regeln für den Familientisch sind sinnvoll, damit alle die gemeinsamen Mahlzeiten genießen können. Sind sie immer gültig, müssen sie auch nicht ständig neu diskutiert werden.

  • Hände waschen vor dem Essen
  • kein Spielzeug in Reichweite des Esstisches
  • Fernseher, Radio und Smartphone sind während der Essenszeit tabu (Vorbild sein- Kinder lernen quasi am Modell!)
  • niemand spricht mit vollem Mund, rülpst oder schmatzt
  • keine Messer ablecken
  • neues Essen immer wieder anbieten und das Kleinkind probieren lassen. Eine Faustregel sagt: Kinder sollten ein Lebensmittel 7-10 x probieren bis dass das Lebensmittel als schmackhaft oder essbar abgespeichert wird. Die Geschmacksknospen kleiner Kinder bis zum 3. Lebensjahr sind anders, als die von Erwachsenen.
  • Essen ohne Druck, ohne Zwang
  • Teller müssen nicht leer gegessen werden
  • großes, praktisches Lätzchen verwenden
  • anfängliches Ertasten von Lebensmitteln mit den Fingern ist ganz normal
  • nach dem Essen Mund abwischen
  • gegessen wird erst, wenn alle am Tisch sitzen (ab. ca 2 Jahren)

Und was ist mit Kleinkindern und Süßigkeiten?

Gerade wenn es schon ältere Geschwisterkinder gibt, kommen Kleinkinder schnell auf den Geschmack von Süßigkeiten. Wichtig ist ein maßvoller Umgang damit. Die Kariesgefahr ist hoch, auch wenn noch nur wenig Zähne vorhanden sind. Am besten reichen Sie Süßigkeiten unmittelbar nach der Hauptmahlzeit, Dann ist der Blutzucker bereits erhöht und der Süßhunger ist schneller gestillt.

  • täglicher Richterwert: die Menge, die auf die kleine Handfläche des Kindes passt
  • Leckere Alternativen anbieten: Trockenobst, Obst, Naturjoghurt mit Obst
  • Süßigkeiten nicht zur Belohnung oder als Trostpflaster
  • 5 Mahlzeiten am Tag verteilt (am besten 3 Hauptmahlzeiten, 2 Zwischenmahlzeiten-dann kommt es zu weniger Lust auf Süßes)
  • regelmäßiges Zähneputzen

Rezepte für Kleinkinder am Familientisch

Da die Jüngsten am gemeinsamen Esstisch noch keine stark gewürzten Speisen vertragen, sind etwas abgewandelte „Erwachsenenrezepte“ hilfreich. Die geübteren Esser am Familientisch können gerne nachwürzen.

Pfannkuchen – Eierkuchen

  • 200 ml Milch
  • 70 ml Mineralwasser
  • 2 Eier
  • 1 Prise Salz
  • 200 g Mehl (Dinkel oder Weizen)
  1. Mehl, Milch, Salz und Eier verquirlen, Teig kurz im Kühlschrank ruhen lassen. Mineralwasser unterziehen.
  2. Öl in Pfanne erhitzen und pro Pfannkuchen ca. eine Suppenkelle des Pfannkuchenteigs in die Mitte der Pfanne geben, gleichmäßig Teig durch Schwenken der Pfanne verteilen.
  3. Nach ein paar Minuten Teig mit Pfannenheber wenden.
  4. Gerne nach Belieben mit zuckerarmer Marmelade oder Apfelmus bestreichen und einrollen.

Kinder Carbonara

Für eine Kleinkindportion:

  • 60 g kleine Hörnchennudeln
  • 1 kleine Zucchini
  • 2 Scheiben gekochten Schinken
  • 3 EL Frischkäse
  • 1 EL Petersilie
  • 1 EL Öl
  1. Zucchini waschen und in mundgerechte Stückchen schneiden.
  2. Etwas Öl in einen kleinen Topf geben und Zucchini darin langsam anschwitzen.
  3. ½ Tasse Wasser hinzugeben, bis die Stücke mit Flüssigkeit bedeckt sind.
  4. in der Zwischenzeit Nudeln bissfest garen.
  5. Den gekochten Schinken in Würfelchen schneiden. Wenn die Zucchini gar ist, ein Teil des Kochwassers in eine Tasse abgießen.
  6. Den Schinken zu den Zucchini-Stücken geben, und erwärmen.
  7. Den Frischkäse vorsichtig zur Mischung in den Topf geben. Bei Bedarf das aufgefangene Kochwasser hinzufügen und alles langsam erwärmen.
  8. Petersilie klein hacken und untermischen.

Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es mit dem Familientisch nicht oder noch nicht klappt. Die gemeinsame Mahlzeit muss nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Haben Sie bereits Erfahrung mit dem Übergang von Breimahlzeit zum gemeinsamen Familientisch gemacht? Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar.
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